Das erste Glied des Yoga – YAMA

Die fünf Yama beschreiben, wie wir uns nach Außen, also anderen Menschen gegenüber, verhalten sollen. Das zweite Yama heißt „SATYA“, die Verpflichtung zur Wahrheit, zur Wahrhaftigkeit. Nun kann aber das kompromisslose Aussprechen der Wahrheit manchmal für andere sehr unangenehm sein. Dann ist es vielleicht besser, den Mund zu halten. Im Mahabharata heißt es: „Sprich Wahrheit aus, die angenehm ist. Sage nie unangenehme Wahrheiten. Lüge nicht, selbst wenn es sich gut anhört. Das ist das ewige Gesetz, das Dharma.“

Wenn man bei einem Klassentreffen nach vielen Jahren seine damalige Sitznachbarin wiedertrifft, kann man sie begrüßen mit den Worten:“ Mensch Marie, du bist aber dick geworden. Ich habe dich beinahe nicht wiedererkannt.“ Das wird Marie sicher nicht erfreuen. Auch wenn es leider wahr ist.

In der Yoga-Tradition der Yama könnte man sie etwa so begrüßen: „Hallo Marie, du hast ja immer noch so schöne, glänzende, schwarze Haare. Ich hab dich sofort wiedererkannt.“ Auch das ist wahr. Aber eben eine angenehme Wahrheit im Sinne von „SATYA“. Marie wird dich dafür lieben.

Neben dieser Verpflichtung zur „Angenehmen Wahrheit“ gibt es im gesamten asiatischen Raum, insbesondere aber in Indien, auch die Vorgabe, niemals „Das Gesicht zu verlieren“. Das meint ganz einfach, das respektvolle Umgehen miteinander, auch unter schwierigen Umständen.

Beide Vorgaben können in bestimmten Situationen einen unauflösbaren Spannungsbogen bilden. Ich versuche es mal mit einem fiktiven Beispiel: Ein Mann fragt in einer fremden Stadt einen Passanten: “Wo bitte geht es zum Bahnhof?“ Die natürliche Antwort wäre: „Das tut mir sehr leid, aber wir haben gar keinen Bahnhof.“ Wahrscheinlich erhält er aber eine Antwort, etwa in der Art: „Ja, ja, das Bürgermeisteramt. Da gehen sie die Straße entlang und dann die dritte rechts. Dort finden sie den Bürgermeister.“ Sie sollten jetzt auf keinen Fall, spontan sagen: „Moment mal, ich wollte aber doch zum Bahnhof!“ Sie würden dadurch die Spannung für beide Seiten wieder aufbauen und durch einen möglicherweise verärgert klingenden Ton schnell „das Gesicht verlieren“. Die richtige Antwort, leise, kontrolliert und mit einem freundlichen Lächeln gesprochen lautet:“ Ja, vielen Dank, Sie haben mir sehr geholfen.“ Damit gibt man zu erkennen, dass man verstanden hat. Und man kann in Frieden auseinander gehen.

Ihr könnt euch jetzt sicher vorstellen, wie kompliziert geschäftliche Besprechungen mit asiatischen Partnern sein können.

10/2021 CLM.

Comments
  • admin sagt:

    Die Erde ist eine Scheibe und steht im Mittelpunkt des Universums.

    Dieses Weltbild galt noch vor 500 Jahren als unumstößlich. Wissenschaft, Politik und Kirche unterstützten und propagierten es kompromisslos. Es wurde zu einer nicht von Fakten und Beweisen bestimmten, gefühlsmäßigen Wahrheit. Man musste einfach daran glauben. Eben wie an eine Religion. Erst Galileo Galilei führte 1615 sein Konzept eines heliozentrischen Planetensystems ein. Aus dem unbewiesenen Glauben wurde ein neues, verifiziertes Wissen.

    Nach Galileo folgte so zwischen 1650 und 1800 die Aufklärung, ein Zeitalter großer Veränderungen, das auf französischer Seite von den Philosophen Rousseau und Voltaire, auf deutscher Seite insbesondere von Immanuel Kant begleitet wurde. Dieser formulierte das Motto der Aufklärung: „Sapere Aude.“ Direkt übersetzt: „Wage es, weise zu sein.“ Heute würde man sagen: „Traue dich, deinen Verstand zu benutzen.“ In der Zeit der Aufklärung erfolgte z. B. die Trennung von Staat und Kirche, die Gewaltenteilung, die Formulierung der Menschenrechte und die Einsetzung der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika.

    Heute sind wir, was Glaube, Wissen Information und Kommunikation betrifft, wieder auf die Stufe des Mittelalters zurückgefallen. Als Vehikel dient eine manipulativ deformierte deutsche Sprache voller Halbwahrheiten, die sich über alle Medien ausbreitet.

    „Klimaleugner, Coronaleugner“. Laut Duden bedeutet leugnen: „etwas für nicht zu treffend oder nicht existent zu erklären“. Die Verwendung des Begriffs Leugner im Zusammenhang mit diesen offensichtlich realen Phänomenen, entlarvt also die Manipulationsabsicht.

    „In den letzten 24 Stunden sind in Deutschland 100 Menschen mit oder an Corona gestorben“. Ein Arzt, der diesen Satz unterschreibt, gibt zu, dass er nicht unterscheiden kann zwischen diesen beiden Möglichkeiten. Dieser Satz ist ein Armutszeugnis und enthält keine relevanten Informationen. Vielleicht ist ja nur 1 Mensch an Corona gestorben und 99 andere Infizierte an z. B. Altersschwäche?

    Es gibt in Deutschland keine gesunden Menschen mehr. Nur Geimpfte, Genesene und Getestete. Und natürlich die Ungeimpften. Früher waren Genesene Leute, die erkrankt waren und wieder gesund wurden. Heute sind Genesene auch Leute, die überhaupt nicht erkrankt waren. Positiv getestet, später negativ getestet, also genesen. 95% der Deutschen tragen das altbekannte Herpes-Virus in sich. Kaum einer erkrankt aber tatsächlich an Gürtelrose. Im Corona-Regime würden wir alle als erkrankt gelten.

    Das sind nur wenige Beispiele. Wer mit offenen Augen und Ohren durch unser Land geht, wird feststellen, dass unsere Sprache, gesprochen oder geschrieben, grob manipulativ verändert wird. Wir brauchen ein neues Zeitalter der Aufklärung. Sapere Aude!

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