PATANJALI … und die Reinheit der Sprache.

Der Vater des Yoga ist Patanjali, ein Gelehrter und Weiser des alten Indiens, der so um die Zeitenwende lebte, also zwischen 200 v.Chr. und 300 n.Chr., ganz genau weiß man es nicht. Er schuf das Yoga-Sutra mit seinen 195 Versen, das klassische Werk über die Wissenschaft des Yoga.

Weniger bekannt, aber genauso wichtig, ist sein Beitrag zur Ayurvedischen Medizin, das Caraka Samhita. Es behandelt die „Reinheit des Körpers“ und ist einer der grundlegenden Texte des Ayurveda.

Ebenfalls Patanjali zugeschrieben wird das Mahabhasya, ein bedeutendes Werk über Grammatik und Sprache, insbesondere über die „Reinheit der Sprache“. In der „Anrufung Paranjalis“, die zu Beginn und am Ende einer Yoga-Praxis gemeinsam rezitiert wird, heißt es: „Ich verneige mich vor dem Nobelsten aller Weisen, Patanjali, der Yoga für die Ruhe des Geistes, Grammatik für die Reinheit der Sprache und Medizin zur Perfektion des Körpers gab.“…….

Ein Zitat nach Prof. Sabhash Ranade: „Wer nicht die Wahrheit spricht, Dinge zur falschen Zeit sagt oder wessen Sprechweise streitsüchtig, unangenehm, ohne Zusammenhang, barsch oder provozierend ist, schadet nicht nur anderen, sondern erzeugt auch negative Energiemuster innerhalb seines eigenen Körpers und Geistes, die ihm selbst schaden.“

Gerade was die Reinheit der deutschen Sprache betrifft, sehe ich aktuell besondere Gefahren:

1) Das zunehmende Verwenden von manchmal überhaupt nicht passenden Anglizismen.

Natürlich möchte ich nicht den Begriff „Computer“ durch „EDV-Maschine“ ersetzen. Aber wer kam auf die irre Idee, „Public Viewing“, also einen englischen Ausdruck im Zusammenhang mit einer Leichenschau, für das gemeinsame, öffentliche Betrachten von Live-Ereignissen zu verwenden?

2) Das überzogene und ständig weiter forcierte Eliminieren von angeblich „rassistischen“ Begriffen.

Während China mit gewaltigem Aufwand eine neue Seidenstraße baut, wird in Berlin darüber diskutiert, wie man die „Mohrenstraße“ umtaufen könnte. Die betroffenen Mohren hat man nicht gefragt.

3) Das sogenannte „Gendern“.

Ich erinnere mich noch genau, wie ich das erste Mal diese akustische Erfahrung machen durfte. In der Hauptnachrichtensendung sagte die Moderatorin „Verbraucher:innen“ und ich glaubte, sie hätte einen Schluckauf. Eigentlich rechnete ich mit einer umgehenden Entschuldigung. Die blieb aber aus. Stattdessen kam alsbald das Wort „Teilnehmer:innen“ und da wusste ich, es war Absicht. Ich bin einfach entsetzt darüber, wie eine kleine Minderheit versucht, der eindeutigen Mehrheit, die das nicht will, dieses „Rumpeldeutsch“ aufzuzwingen. Und das mit Hilfe von staatsfinanzierten Medien. Gott sei Dank, hat mein Fernsehgerät einen „AUS“-Knopf. Im Internet kann man sich sowieso besser informieren.

Während bei uns eine „Kanzlerkandidatin“ die Gesetzestexte künftig in Gendersprache formulieren will, hat der französische Staat dies im öffentlichen Bereich gesetzlich verboten.

09/2021 CLM.

Comments
  • admin sagt:

    Was mich in diesem Zusammenhang bereits länger beschäftigt ist die Formulierung: „Der Junge und das Mädchen“. „Der Junge“ ist ja ganz okay. Aber „Das Mädchen“? Eine eindeutig weibliche Person wird hier zur Sache gemacht und mit dem entsprechenden Artikel versehen. Und dann noch diese Verniedlichung, um nicht zu sagen Herabsetzung durch das angehängte „-chen“. Hier muss dringend Gendergerechtigkeit hergestellt werden! Man könnte dasselbe mit dem Jungen machen, also „Das Jüngelchen und das Mädchen“. Gerecht, aber irgendwie auch nicht gut. Machen wir es umgekehrt. Das Mädchen erhält zunächst ihr richtiges Geschlecht, also „die“. Dann machen wir das herabsetzende „-chen“ weg und wir haben „Der Junge und die Mad(e)“. Absolut gerecht, aber auch nicht schön.
    Ich komm‘ hier einfach nicht weiter. Vielleicht fällt euch eine Lösung ein. Aber sagt bloß der Greta nichts, sonst hat die ein neues Thema und am Freitag sind Deutschlands Straßen wieder voll.

    CLM.

    PS: Schöne Grüße an „Das Hilde“ im Saarland.

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